Christine Perthen
Joseph und Polyphenes Weib, 1983
Kaltnadelradierung
Papiermaß 56 x 39,4 cm
Bildmaß 49 x 33 cm

Preis auf Anfrage

Christine Perthen

geboren 1948, gestorben 2004

Nach Abitur und Berufsausbildung zur Industrienäherin studierte Christine Perthen an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee. Anschließend arbeitete sie einige Jahre als Produktdesignerin, unter anderem entwarf sie Schuhe beim VEB Goldpunkt in Berlin. In der zweiten Hälfte der Siebzigerjahre kehrte sie als Meisterschülerin von Werner Klemke an die Hochschule Weißensee zurück, wo sie ab 1977 auch als Dozentin für Naturstudium, Aktzeichnen und Modegrafik lehrte. Ebenfalls in dieser Zeit begann sie Erzählungen zu schreiben. Nach Jahren der freiberuflichen Tätigkeit wurde sie 1993 ordentliche Professorin in Weißensee. Perthen vermachte kurz vor ihrem Tod ihr künstlerisches Werk der Berlinischen Galerie. 2006 wurde die Christine-Perthen-Stiftung gegründet, die alle fünf Jahre den nach ihr benannten Preis für Radierung vergibt.

Perthen war Grafikerin, sie arbeitete viel mit Ätzradierung und Zeichnung, seit den 1970er-Jahren auch häufig in Mischtechnik, indem sie ihre Drucke überzeichnete und übermalte, mit Deckweiß, fettigen Kreiden und Ölmalstiften. »Die Druckgrafik ist der Anlass, das letzte Wort haben die auf dem Papier abgelegten Kohlelinien und Kreidestriche«, wie sich die Künstlerin selbst dazu äußerte. Ihre Sujets waren häufig menschliche Körper, die sie als Landschaften seelischer Erkundungen betrachtete; Räume mit Höhen und Tiefen, Gipfeln und Abgründen.