Auswahl von Werken der Ausstellung

Ausstellungsansichten

The Light and the Dark

Maija helasvuo Artwork

Internationale Ausstellung in Kooperation mit dem finnisch-deutschen Projektraum Toolbox.

Eröffnung: Mittwoch, 24. August 2022

Ausstellungsdauer: 25. 08.–24. 09. 2022

Konzert: Hannelore (Catherine Lorent und Tom Früchtl), Do 25. 08. 2022, 19 Uhr

Künstler:innen: Jan Bejšovec , Tom Früchtl, Maija Helasvuo, Alexander Horn, Patrick Huber, Sampsa Indrén, Henrik Jacob, Minna Jatkola, Mika Karhu, Karen Koltermann, Jukka Korkeila, Catherine Lorent, Ute Lindner, Veronika Radulovic, Niina Räty, Ilkka Sariola, Juha Sääski, Veronika Witte, Andreas Wolf


Die Ausstellung The Light and the Dark präsentiert vom 24. August bis 24. September 2022 zeitgenössische Kunst aus Finnland und Berlin. Gezeigt werden Werke unterschiedlicher Genres wie Malerei, Zeichnung, Skulptur und Stoffapplikationen.

Der Titel der Ausstellung hat seinen Ausgangspunkt bei einer Anspielung auf die unterschiedlichen Tageslichtverhältnisse in Finnland und Deutschland – im Winter ist es in Finnland wesentlich dunkler, im Sommer ist es genau umgekehrt. Gibt es in der finnischen Kunst durch diese deutlich extremeren Lichtverhältnisse auch extremere Motive in der Kunst? Ist die Düsterkeit mancher finnischer Kunst – mindestens zum Teil – der langen Dunkelheit im Winter geschuldet? Thematisch bezieht sich der Titel auf die Ambivalenz in den Werken selbst: Viele der Arbeiten in dieser Freundschaftsausstellung zweier Länder zeigen eine Tendenz zu innerer Gegensätzlichkeit – Licht und Dunkel; sie stellen Popkultur neben schwerwiegende Missstände, sie verbinden Banales mit Sozialkritik, Abstraktion mit Konkretion, sie beschwören Verzweiflung und Hoffnung.

Die Werke

Die Werke sind vielfältig: Subtile Ironie und ein scheinbar beiläufiger Gestus charakterisieren die gesellschaftskritischen Zeichnungen und Knetarbeiten von Henrik Jacob. Die bedrohlich wirkenden dunklen Kohlezeichnungen des Finnen Mika Karhu verbinden Abstraktion mit dunkelster – auch deutscher – Geschichte. Die Bildhauerin Maija Helasvuo zeigt Holzskulpturen, die sehr präzise Ambivalenzen darstellen. Ilkka Sariolas Zeichnungen sind Vexierbilder von Menschen, die Opfer von ihre Macht missbrauchenden alten weißen Männern sind. Letztere sind von einem anderen Standpunkt aus ebenso in den Bildern zu sehen. Veronika Radulovics gläserne Kartoffeln sind als Skulpturen wunderschön, die sehr poetische Arbeit entstand vor vielen Jahren in Vietnam, wo die Künstlerin lange gelebt hat. Juha Sääski verbindet in seinen Malereien soziale Missstände mit popkulturellen Versatzstücken und schafft damit feinsinnig-satirische Porträts unserer Zeit. Ute Lindner zeigt Frottagen von verschiedenen Wänden Berlins und übersetzt damit Haptik in Bild. In Jan Bejšovecs handgesticktem Bild changiert ein Körper zwischen Sichtbarkeit und Abstraktion. Jukka Korkeila zeigt sensible Papierarbeiten, die humorvoll unsere Sicht auf das Mysterium unserer Körper und der Sexualität thematisieren. Alexander Horn zeigt zwei Landschaften, die von Dunkelheit erzählen. Das Fischporträt Head der finnischen Künstlerin Niina Räty ist ein Fischkopf auf einem konstruktivistisch wirkenden Hintergrund. Patrick Hubers Pastell wirkt wie eine Landschaft von einem anderen Planeten. Tom Früchtl erzeugt seine hyperrealistischen Bilder dadurch, dass gefundene Oberflächen von Gegenständen direkt übermalt werden. Die Skulptur Figur 1 von Veronika Witte wirkt wie das Modell eines dunklen amorphen Wesens, das zwischen Evolution und Phantasie lebt. Andreas Wolf zeigt ein großes ungegenständliches Bild, das zwischen Klarheit und Unordnung oszilliert. Karen Koltermann übermalt Tintenstrahlausdrucke von Innenräumen abgewrackter Schiffe, eines ihrer immer wiederkehrenden Themen. Catherine Lorents barock-anarchische Neo-Pop-Mixed-Media-Arbeiten haben eine besondere Intensität. Mit Tom Früchtl wird sie am 25.8. um 19 Uhr ein Konzert ihres Projekts Hannelore geben.

Toolbox: Kunst aus Finnland in Berlin

Die Ausstellung findet im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums des finnisch-deutschen Projektraums Toolbox in Berlin statt und ist eine Gegenausstellung zu einer momentan von der Toolbox organisierten Ausstellung Särkyvää | Zerbrechlich in Riihimäki (Fi) mit Werken von Berliner und finnischen Künstlerinnen und Künstlern in einer alten Glasfabrik.

Toolbox ist ein Kunstraum im Soldiner Kiez, der seit 2012 in Berlin ein vielfältiges Ausstellungsprogramm mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer finnischer Kunst präsentiert. Seit 2017 stellen Berliner Künstlerinnen und Künstler in von der Toolbox organisierten Ausstellungen in Finnland aus. Der Projektraum ist Mitglied der Kolonie Wedding, einem Zusammenschluss von rund 30 Kunstprojekträumen im Soldiner Kiez in Berlin-Wedding. An jedem letzten Freitag im Monat öffnen die Projekträume gemeinsam ihre Türen für Besucherinnen und Besucher.

Artwork: Maija Helasvuo
Roots on Your Paths (Detail), 2013
Holz, 65 x 65 x 58 cm