Dance of Death, 2012
Digital Fine Art Print
Oleg Neishtadt
Ich wurde als ein Kind von Dissidenten in Moskau geboren. Meine Eltern brachten mir das Zeichnen bei und sie lehrten mich, das Leben mit Ehrlichkeit und einem Sinn für Humor zu betrachten. Beides war in der Sowjetunion gefährlich. Wir emigrierten in die USA und ich wuchs in New York auf.
Ich habe Illustration, Malerei und Werbegrafik an der High School of Art and Design und danach Malerei, Grafikdesign und Kunstgeschichte an der Cooper Union School of Art studiert. Nach einigen Jahren als Grafikdesigner wurde ich zunehmend unzufrieden mit meiner Arbeit, trotz finanziellen Erfolgs.
Ich bin dann nach Paris gezogen und begann zu malen. Nach vier Jahren, acht Wohnungen, fünfundachtzig Kunstwerken, fünfzehn Ausstellungen, einer neuen Sprache und sogar einem eigenen Kunstraum war ich so müde, dass ich nichts mehr zu sagen hatte. Ich verließ Paris und ging nach Moskau. Dort fand ich: eine Ehefrau, vier Kinder, noch eine neue Sprache und noch mehr Städte: New York > Paris > Rom > Paris > Miami Beach.
Dann habe ich meinen Job als Ehemann und Vater verloren und eine neue Stadt, Berlin, gefunden und habe auch den dringenden Wunsch zu malen wiedergefunden.
Von verschiedenen Interpretationen des Totentanz aus der Renaissance beeinflusst (zum Beispiel Holbeins) und Fellinis Filmen beeinflusst, beschäftigt sich Neishtadt in verschiedensten Bildern mit grotesken Zügen, mit Absurdität, Peinlichkeit und Komik in der menschlichen Natur. Seine Bilder betrachtet er selbst als zur Réalité Magique (magischem Realismus) gehörig. „Wir kommen uns näher und gehen dann wieder auseinander. Seite an Seite oder uns gegenseitig auf die Füße tretend, arm und reich, jung und alt, Männer und Frauen, winden und drehen sich, springen und schlittern, um Liebe zu finden.“
Ausstellung:
Lava auf märkischem Sand
7.6.–23.6.2019