Klaus Jurgeit
Innentreppe, Mansteinstraße, 1988
Aquarell auf Papier,
64 x 50 cm, Nr 50
Klaus Jurgeit
Wrangelstraße 44, Kreuzberg, 14.2.1981,
Hof Nr. 151, Aquarell auf Papier,
40 x 30 cm
Klaus Jurgeit
(1937–2017)
In Berlin geboren und aufgewachsen blieb Klaus Jurgeit der Stadt Zeit seines Lebens eng verbunden und malte seine Stadt in drei fantastischen Werkserien – den Berliner Hinterhöfen, den Berliner Zimmern und Punks. In den frühen 1980er-Jahren begann Jurgeit, in Aquarell auf Papier Berliner Interieurs zu malen, Zimmer, oft in besetzten Häusern, manchmal sind ihre Bewohner:innen mit abgebildet. Die Bilder sind kompositorisch überzeugend und mit einer erstaunlichen Aufmerksamkeit für Details hat er fein und präzise die gesamte (aus einem je bestimmten Blickwinkel sichtbare) Inneneinrichtung gemalt. Einige der Arbeiten sind regelrechte Wimmelbilder und beim Betrachten sind immer wieder neue Entdeckungen zu machen. In der gleichen Zeit – bis in die Neunzigerjahre – malte Jurgeit auch Hinterhöfe in Berlin, ebenso wie bei den Zimmern finden sich meist Adressen auf den Rückseiten der Bilder. Es sind teils desolate Orte, die durch die liebevolle Darstellung plötzlich zu abbildens- und betrachtenswerten Sujets werden. Die Werke beider Serien sind ausnahmslos eigenständige Kunstwerke und gleichzeitig Zeitdokumente – Abbilder einer vergangenen Zeit, in der Zeit ihrer Entstehung jedoch ganz unsentimental, freundlich, aber sachlich. Heute rufen sie Wehmut hervor.
Eine dritte Serie umfasst Bilder von Punks, die Jurgeit auf den Straßen Berlins traf und sie bat, sich von ihm porträtieren zu lassen – auch sie bezeugen eine nun vergangene Epoche.
Vita:
In den 1950er-Jahren absolvierte Klaus Jurgeit eine Ausbildung zum Kinoreklamemaler und nahm parallel Zeichenunterricht bei Prof. W. Tank, J. Kluska und Prof. L. Boehland. Bis 1967 war er als Kinoreklamemaler tätig, danach arbeitete er in einem Atelier für Dekoration, wo er unter anderem mit der Bemalung der „Pop“-Busse der BVG beauftragt war. 1975–1976 war er Bühnenmaler in der Ausstattungswerkstatt des Schillertheaters und im Filmstudio an der Havelchaussee, seit 1976 Mitarbeiter der Berliner Union-Film GmbH & Co. Studio KG, wo er unter anderem an Produktionen der ARD und des ZDF sowie an freien Spielfilmproduktionen mitwirkte.
Ausstellungen: 1976 Galerie Das Bild, Berlin (mit Klaus Keitel); 1977 Atelier JAS, Berlin (mit Heinz Otterson); 1977 Foyer des Bristol Hotel Kempinski, Berlin; seit 1976 beteiligt an Gruppenausstellungen der FBK; seit 1977 beteiligt an Ausstellungen der Arbeitsgruppe Berliner Architekturmaler, 1978 und 1983 im Restaurant Kleine Orangerie am Schloss Charlottenburg; 1980 im Bundeskartellamt und im Berlin-Museum; 1984, 1988, 2002, 2007, 2014 Galerie Taube Berlin.
Ausstellungen
Klaus Jurgeit bei Wolf & Galentz
Zur Ausstellung Klaus Jurgeit – Zimmer Höfe und Punks in Berlin ist ein 260-seitiger Katalog erschienen. Weitere Informationen unter www.artbearbooks.de
Broschüre Download (PDF 6,1 MB)
Klaus Jurgeit
Bei Mirko, Pohlstraße 45, 27., 28., 29.12.1984
Aquarell auf Papier,
40 x 60 cm, Nr. 64
Klaus Jurgeit
Lis, Besetzerzimmer, Winterfeldstraße 31, Hinterhaus, Schöneberg, 1983
Aquarell-auf-Papier 40 x 60 cm, Nr. 65
Klaus Jurgeit
Luckauer Straße 12, 16.6.1980
, Hof Nr. 110,
Aquarell auf Papier, 36 x 48 cm, Nr. 99
Privatbesitz
Klaus Jurgeit
Danckelmannstraße 19?, 2000 zuende gemalt,
Aquarell auf Papier,
36 x 48 cm, Nr. 101