Karen Koltermann

Maritime Motive spielen in den Arbeiten von Karen Koltermann, die in der Hafenstadt Bremerhaven aufgewachsen ist, eine zentrale Rolle. Sie hat sich intensiv mit der Geschichte eines Schiffes beschäftigt, das einundzwanzig Jahre lang in Bremerhaven lag und dann zum Abwracken in eine litauische Werft transportiert wurde. Was als Buch eine spannende Abenteuergeschichte wäre, wird von Karen Koltermann mit visuellen Mitteln dramatisch inszeniert. Sie zieht uns in ihre Kunst hinein, malt, fotografiert, filmt und inszeniert raumgreifende Installationen. Die verschiedenen physischen Qualitäten der Medien und Installationen werden auch genutzt, um verschiedene Arten des Erlebens des Ganzen zu suggerieren. So machen gemalte Wellen die Gischt des Wassers spürbar, oder eine Videoprojektion lässt uns die Bordwand eines vorbeifahrenden Schiffes ebenso unmittelbar wahrnehmen, wie sie den Flüchtlingen in den Rettungsbooten erscheint, die aus Angst um ihr Leben vergeblich auf Rettung durch jeden herannahenden Dampfer hoffen.