Oona Hyland Plakat Ausstellung

Abb.: Oona Hyland, Jarlaths Blues 2, 2022
Cyanotypie und Mukahunga-Druck auf Japanpapier, 60 x 40 cm (detail)

Der koreanischen Musiker Sung Sangsik (Schlagzeug, Stimme) und Harri Sjöström (Saxofon) bei der Eröffnung von Active Forgetting am 7.6.2024

Wir laden Sie herzlich zur Vernissage
 der kommenden Ausstellung
am Freitag, 
7. Juni 2024 ab 19 Uhr ein.

Zeitgenössische Kunst aus Irland 1

Active Forgetting

Oona Hyland

Installation, Zeichnung, Video, Druckgrafik

Ausstellungsdauer: 7.–30. Juni 2024

Der koreanischer Musiker Sung Sangsik begleitet die Vernissage musikalisch.

Oona Hylands Active Forgetting ist die erste von zwei Ausstellungen mit irischer zeitgenössischer Kunst bei Wolf & Galentz.
Thematisch zentral in Oona Hylands Arbeit ist das Vergessene und Verdrängte, das, was totgeschwiegen wird, Menschen, die mundtot gemacht worden sind. Ihr besonderes Interesse gilt der Erkundung von künstlerischen Mitteln, die die Prozesshaftigkeit des Vergessens und auch des Erinnerns nicht nur darstellen, sondern erlebbar machen.

Ausgehend von ihren bevorzugten künstlerischen Mitteln – Druckgrafik, Mokuhanga (japanischer Holzschnitt,Druck), Cyanotypie – erschafft die Künstlerin installative, kinetische Werke mit Zeichnung, Skulptur und Video, mit denen sie versucht, durch Bewegung und Erzählung Traumatisierungen darstellbar und erfahrbar zu machen. Statik und Stille – das Verstummen – kontrastiert sie mit dem Miteinander-Reden, das in der Zeit stattfindet und zwischen Menschen.

Die titelgebende Arbeit Active Forgetting beleuchtet den institutionellen Missbrauch in irischen Mutter- und Säuglingsheimen und den zugehörigen sogenannten Magdalene Laundries (Wäschereien), in denen unverheiratete schwangere Frauen interniert wurden und Zwangsarbeit leisten mussten (vom späten 19. Jahrhundert bis in die 1990er-Jahre). Viele der Frauen und ihrer Kinder sind in den Heimen gestorben, oft an Unterernährung. Erst seit den 2010er-Jahren wird dies in Irland öffentlich thematisiert. Oona Hylands eigene Mutter hat ihren ältesten Bruder in einem solchen Heim, dem Bon Secours Mother and Baby Home in Tuam, Irland, zur Welt gebracht, worüber in ihrer Familie lange Zeit nicht geredet wurde.

Vita:

Oona Hyland studierte Kinematografie am Ballyfermot College of Further Education (BCFE) Dublin, Irische Kunstgeschichte am Trinity College Dublin (TCD, Master 2017) sowie Art Research and Collaboration (Kunstforschung und Zusammenarbeit) am Institute of Art Design + Technology Dublin (IADT, Master 2022). Sie hat in den letzten Jahren an zahlreichen Residencies teilgenommen, darunter Fundació Joan Miró, Agalab Amsterdam, BKN Schweden und Edition Basel. Sie stand 2021 auf der Shortlist für den On Paper Print Award in Barcelona. 2022 erhielt sie den Emerging Artist Award des DLR in Dublin. 2021 wurde sie in die Royal Society of Painters/Printmakers in London aufgenommen. Sie ist Mitglied bei Graphic Studio Dublin und 9 Dragonheads. Oona Hyland lebt und arbeitet in Dublin.


Das Ausstellungsprojekt wird unterstützt von